In der vorausgegangenen Beschreibung der Betreiberprozesse, wurden die eingehende Kontrolle und die Wichtigkeit der genauen Entwicklungsdokumentation zum Zwecke einer erfolgreichen Community-Entwicklung im Sinne des Betreibers und der Nutzer deutlich beschrieben.
Der Prozess des Community Managements umfasst ebenfalls eine Vielzahl von Mechanismen und Prozessen die entscheidend für den Erfolg einer Online-Community sein können. Neben der eingehenden Kontrolle der Community-Entwicklung und der Einordnung von Nutzern in den Member-Lifetime-Cycle, sowie der Findung ihrer Rolle innerhalb der Community, sollten die nachfolgenden Prozesse beim erfolgreichen und dauerhaften Aufbau und Betrieb von Online-Communities, integriert werden. Die nachfolgende Auflistung und Darstellung sollen helfen die Aspekte des Community Managements zu beschreiben, um darauf aufbauend eine Prozessdefinition zu entwickeln.
Im Buch „Business Communities“ werden drei grundlegende Kompetenzen auf Seiten des Betreibers oder des Anbieters der Community beschrieben, aus denen im nächsten Schritt Maßnahmen für das Community Management abgeleitet werden sollen.
- „Community Kompetenz
- Domänen Kompetenz
- Technologie Kompetenz“*
Die „Community Kompetenz“ bezeichnet dabei die Fähigkeit auf Seiten des Betreibers die Community ordnungsgemäß zu managen, d.h. die Entwicklung zu steuern und einen erfolgreichen Aufbau und Betrieb der Community zu ermöglichen. Die Domänen-Kompetenz ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt beim Community Management, da diese Auskunft über die fachliche Kenntnis des Betreibers im Bereich des Community Fach- oder Themengebiets gibt. Nur mit einem Mindestmaß an Fachkenntnis, bzgl. des abzudeckenden Fachgebiets, kann man eine Community zielgerichtet und erfolgreich betreiben. Das heißt, erst wenn der Betreiber die Mitglieder versteht, können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um diese glücklich zu machen und langfristig an die Community zu binden. Die Technologie Kompetenz nimmt Bezug auf die Fähigkeit des Betreibers eine ausfallsichere und datensensible Plattform für seine Community bereit zu stellen. Dies ermöglicht dem Betreiber unter anderem das Vertrauen seiner Mitglieder zu gewinnen bzw. aufzubauen. Ein Nutzer wird sich an eine Community nur langfristig binden oder diese besuchen, wenn die technische Basis dies ermöglicht und keine Sicherheitslücken bestehen. Neben den drei beschriebenen Kompetenzen, sollte der Betreiber drei weitere grundlegende Prinzipien verinnerlichen.
Diese sind jeweils mit einem dynamischen Prozess innerhalb der Community verbunden, welche das Wachstum und die Interaktion innerhalb der Community fördern können.
- „Kalkulieren Sie Wachstum und Veränderung ein
- Erstellen und Pflegen Sie Rückmeldungskanäle
- Übertragen Sie Ihren Mitgliedern im Laufe der Zeit mehr Kompetenzen“*
Die nachfolgenden Abbildungen aus dem Buch „Community Building“ verdeutlichen, aufbauend auf die drei Grundprinzipien, drei Folgeprozesse, die bei einem erfolgreichem Community Management Anwendung finden müssen.
Vielseitiges Wachstum der Community
Interaktion mit den Mitgliedern
Kompetenzverlagerung
Aufbauend auf die drei Grundprinzipien, lassen sich drei Folgeprozesse auf Seiten des Betreibers bezeichnen, die es bei einem dauerhaft erfolgreichen Community- Aufbau und -Betrieb zu beachten gilt:
Dabei können die erfolgsrelevanten Aspekte von Community zu Community unterschiedlich gewichtet sein und von Seiten des Betreibers unterschiedlich angewandt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt dieser Arbeit werden diese und weitere Anwendungen im Zuge des Community Managements noch eingehender und praxisnäher erläutert.
Quelle (*):
- Business Communities ; Betreiber-Lebenszyklus ; Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert ; Seite 183 ff.
- Business Communities ; Betreiber-Rollen ; Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert ; Seite 174 ff.
- Community Building ; Drei Grundprinzipien ; Amy Jo Kim ; Seite 18 ff