Web 2.0 Communities unterscheiden sich in ihrer grundlegenden Definition nicht von ihrem Vorgänger der Online-Community. Auch sie bieten Menschen eine virtuelle Plattform, auf der sich Interessierte eines gemeinsamen Interessens- oder Themengebiets treffen, um Informationen auszutauschen und soziale Beziehungen aufbauen und pflegen zu können. Die eigentliche Differenzierung kann lediglich über die Definition des Begriffs Web 2.0 und die damit verbundenen Effekte auf Online-Communities vollzogen werden.
Maßgeblich wurde der Begriff „Web 2.0“ von Tim O’Reilly in seinem Artikel „What is Web 2.0“ im Jahre 2005 geprägt und bezeichnet letztlich eine Vielzahl von interaktiven Elementen des Internets. Diese ermöglichen Menschen, sich aktiv an der Gestaltung des Internets, bspw. über Blogs, Wiki’s, Bilder- und Videoportalen, zu beteiligen. Dabei betont O’Reilly stets den Wert der kollektiven Intelligenz als Schlüssel zum Markterfolg in der Web 2.0 Ära.
„The central principle behind the success of the giants born in the Web 1.0 era who have survived to lead the Web 2.0 era appears to be this, that they have embraced the power of the web to harness collective intelligence“*
Voraussetzung für die Nutzung der kollektiven Intelligenz ist der Fakt, dass Menschen im Web 2.0 nicht mehr nur Konsumenten des Medienangebots im Internet sind, sondern sie selbst die Möglichkeit haben ihre Meinung zu äußern, Informationen zu publizieren und somit Wissen zu teilen. Dies hat zunehmend positive Auswirkungen auf den Umfang der virtuell verfügbaren Informationen, da Menschen auch ohne Kenntnis von Programmiersprachen die Chance haben, eine eigene Website zu betreiben und Informationen zu teilen. Web 2.0 Communities stellen laut Skibicki und Mühlenbeck…
„…die bisherigen “Königinnen” des Web 2.0 dar, da Sie Elemente anderer als typisch erachteter Instrumente wie z.B. Blogs oder Wikis integrieren bzw. kombinieren.“`*
O’Reilly bezeichnet die kollektive Intelligenz als Schlüsselfaktor zur Marktdominanz im „Web 2.0“. Dies fördert den erfolgskritischsten Faktor einer Community, das Mitglied, entscheidend. Neben der Steigerung der kollektiven Intelligenz, bedeutet dies für aktive Mitglieder, eine Erweiterung der Kommunikationskanäle und somit auch eine Steigerung der potentiellen Interessenten, die mit publizierten Informationen erreicht werden können.
“Network effects from user contributions are the key to market dominance in the Web 2.0 era.”*
Somit bleibt festzuhalten, dass Web 2.0 Communities den erfolgskritischsten Aspekt einer Online-Community, das Mitglied, entscheidend bestärken. Dabei kann der Betreiber einerseits von den gesteigerten Publikationsmöglichkeiten der Nutzer, in Form von User-Generated-Content profitieren, was zu einem höheren Publikationsumfang innerhalb des Netzwerks führen kann und folglich die Informationsvielfalt bestärkt. Andererseits können User-Generated-Content Features eine subjektive Erfolgssteigerung auf Seiten der Nutzer, über die gesteigerte Informationsvielfalt, generieren und somit den Gesamterfolg des Netzwerks bestärken.
Quellen (*):
- O’Reilly Media ; What is Web 2.0 ; Harnessing Collective Intelligence ; Tim O’Reilly ; http://www.oreillynet.com/pub/a/oreilly/tim/news/2005/09/30/what-is-web-20.html?page=2 (letzter Zugriff 19.05.2009)
- Community Marketing Management ; Klemens Skibicki und Frank Mühlenbeck ; Communities im Kontext „Web 2.0“ und „Social Software“ ; Seite 22 ff.
- O’Reilly Media ; What is Web 2.0 ; Harnessing Collective Intelligence ; Tim O’Reilly ; http://www.oreillynet.com/pub/a/oreilly/tim/news/2005/09/30/what-is-web-20.html?page=2 (letzter Zugriff 19.05.2009)