Die Beschreibung des Member-Lifetime-Cycle, die Unterteilung der Nutzer in Rollen und die Darstellung der Zugehörigkeitsentwicklung, geben somit Aufschluss welche Phasen ein Nutzer beim Eintritt in eine Online-Community durchläuft. Um einen erfolgreichen Markteintritt und eine optimale Entwicklung der Community zu ermöglichen, bedarf es Kontrollmechanismen auf Seiten des Betreibers. Dabei spielt die strategische Ausrichtung im Hinblick auf die Entwicklung und Ausrichtung der Community die maßgebliche Rolle, um den Markterfolg zu kontrollieren und zu steuern.
Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert beziehen sich dabei auf das „Marktphasenmodell“ einer Community, welches hilft, die Entwicklung der Community zu verdeutlichen. Das Marktphasenmodell zeigt den Lebenszyklus für Business Communities aus der unternehmerischen Sicht von Anbietern und Betreibern, und unterteilt sich in die folgenden Phasen:
- „Initialisierungsphase
- Durchdringungsphase und
- Expansionsphase“*
Diese Phasen der Community sind allgemeingültig und helfen dem Betreiber vorrangig dabei die dynamische Entwicklung der Online-Community darzustellen, zu bewerten und somit steuern zu können. Dies hilft, die Situation einer Community innerhalb eines bestehenden Marktumfeldes bewerten zu können und die Community an sich wechselnden Herausforderungen des Marktes und der Nutzer anpassen zu können. Die nachfolgende Abbildung, aus dem Buch „Business Communities“, soll helfen den Prozess zu verdeutlichen.
Zur Steuerung der Community-Entwicklung stehen laut Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert zwei grundlegende Steuerungsmechanismen zur Auswahl, „Verjüngung und Erneuerung“*. Beide Steuerungsmechanismen sind mit einem Rückschritt der Gesamtentwicklung verbunden und beeinflussen rückwirkend erfolgsrelevante Kennzahlen, wie bspw. eine Anpassung der thematischen Ausrichtung der Community, was in vielen Fällen eine Anpassung des Community-Typus und der Community-Zielgruppe zur Folge haben kann. Diese Steuerungsmechanismen sind sehr weitreichend und haben enormen Einfluss auf die weitere Entwicklung der gesamten Community. Falls ein Entwicklungsrückschritt seitens des Betreibers, bspw. auf Grund gewonnener renommierter Partner für die Community, nicht in Kauf genommen werden möchte, gibt es den dritten Steuerungsmechanismus, die „Optimierung“*.
Dabei wird die grundlegende Struktur der Community nicht verändert, sondern es wird versucht durch Effizienzsteigerung auf Seiten der Anbieter beziehungsweise des Betreibers, das Community-Angebot zu verbessern. Des Weiteren kann durch eine zusätzliche Erweiterung des Community-Inhalts, die mögliche Entwicklung der Online-Community optimiert werden. Alle Anpassungen mit Hilfe der Steuerungsmechanismen, welche die Entwicklung der Community maßgeblich beeinflussen, sollten nur auf Grund fundierter Informationen getroffen werden. Das setzt voraus, dass auf Seiten des Betreibers weitere Kontrollprozesse vollzogen werden, die helfen Optimierungspotentiale zu erkennen und diese zielgerichtet umzusetzen. Die grundlegenden Betreiberprozesse umfassen:
- „Administration und technischer Betrieb
- Business Community Management
- Technologische (Weiter-) Entwicklung
- Unternehmerische Business Community Entwicklung und Steuerung als Querschnittsprozess zum Etablieren, Stabilisieren und Wachsen der Business Community
- Marketing
- Redaktion
- Support“*
Die grundlegenden Betreiberprozesse finden nicht nur für Business Communities Anwendung, sondern können auf jeglichen Community-Typus transferiert werden. Weitere essentielle Prozesse im Zuge des erfolgsorientierten Managements von Online-Communities werden im nachfolgenden Absatz beschrieben.
Quellen (*):
- Business Communities ; Mitglieder-Lebenszyklus ; Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert ; Seite 193 ff.
- Business Communities ; Betreiber-Lebenszyklus ; Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert ; Seite 183
- Business Communities ; Betreiber-Lebenszyklus ; Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert ; Seite 183
- Business Communities ; Betreiber-Lebenszyklus ; Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert ; Seite 183 ff.