Ähnlich wie bei Knowledge Communities, steht bei Business Communities ein kooperatives Verhalten der Akteure innerhalb der Community im Vordergrund und bildet die Voraussetzung für den Erfolg der Community. Dabei sind fachliches Know-how und Beziehungen zwischen den Community Mitgliedern als maßgebliche Erfolgsfaktoren zu bezeichnen. Der Begriff Business Communities kann auf Grund der beruflichen Ausrichtung, im Rahmen dieser Arbeit, synonym mit den Begriffen Contact- oder Projekt-Communities verwendet werden.
Ziele von Business Communities
Das Ziel von Business Communities wird laut Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert, in ihrem gleichnamigen Buch, über drei Teilaspekte definiert:
- „Die Überführung und Entwicklung eines Internet-Besuchers zu einem Community-Mitglied und weiter zu einem loyalen Kunden, der markentreu ist und Wiederholungskäufe tätigt
- Die Überführung und Entwicklung eines Arbeitsplatzinhabers zu einem Community-Mitglied und weiter zu einem High-Potential-Wissensmitarbeiter
- Die Überführung und Entwicklung eines losen Geschäftspartners zu einem Community-Mitglied und weiter zu einem institutionellen B2B-Kooperationspartner für transaktionskostenoptimierte Zusammenarbeit in Beschaffung, Entwicklung, Vertrieb, etc.“*
Die Gewinnung von Community-Mitgliedern, ob nun Internet-Besucher, Arbeitsplatzinhaber, oder loser Geschäftspartner und ihrer spezifischen Kompetenzen wirkt sich positiv auf den Nutzen der Mitglieder, B2B-Partner und Mitarbeiter der Community, sowie die innergemeinschaftliche Kontaktintensität und die Bindung der Mitglieder an die Community aus.
3 Merkmale von Business Communities
Dabei erfüllt eine Business Community für Anbieter und Mitglieder unterschiedlichen Nutzen. Anbieter versuchen über die Business Community die Geschäftsprozesse ihrer Kunden, Mitarbeiter und Business-Partner zu optimieren, wobei die Mitglieder der Business Community hingegen vorrangig Informationen zur Entscheidungs- und Transaktionsfindung generieren. Laut Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert lassen sich letztlich drei Nutzenmerkmale von Business Communities im Vergleich zu anderen Community Typen festhalten.
- Die Mitglieder können miteinander kommunizieren
- Anbieter und Kunden kennen sich
- Etablierung von Marktplätzen wird ermöglicht
Neben dieser sehr allgemeinen Definition unterscheiden Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert insgesamt sieben Typen von Business Communities, welche sie auf Grund ihrer thematischen Ausrichtung weiter differenzieren. Dabei betonen sie explizit, dass es nur zwei Ausprägungsformen von Business Communities gibt, die einen informellen Charakter haben. Dabei handelt es sich um die ersten zwei Ausprägungsformen von Business Communities, welche in der Einleitung des Abschnittes „Verschiedene Community Typen und deren Eigenschaften“ beschrieben wurden.
Motivation für den Beitritt zu Business Communities
Business Communities bauen zwar, wie auch Social Communities, maßgeblich auf innergemeinschaftlicher Kommunikation auf, dennoch unterscheiden sich die Beweggründe für einen Beitritt in diesen beiden Fällen gravierend. Der Beitritt in eine Social Community hat in der Regel persönliche Beweggründe und dient meist der Kontaktpflege sowie Selbstdarstellung. Der Beitritt in eine Business Community ist meist mit einem geschäftlichen Zweck verbunden, was auf eine stärkere Ausrichtung auf berufliche Beweggründe bei einem Beitritt in die Community schließen lässt.
Mehrwert von Business Communities
Somit lässt sich festhalten das Business Communities ihren Mehrwert für die Community Mitglieder, ob Nutzer, Unternehmen oder Betreiber, über die innergemeinschaftliche Interaktion generieren. Dabei steht stets ein geschäftlicher oder beruflicher Beweggrund für den Beitritt, die aktive Teilnahme und die damit verbundene Präsenz innerhalb der Community im Vordergrund. Transaktionen, auch oder gerade in Form von Informationen, steigern den Wert der Community und helfen einen erfolgreichen und dauerhaften Betrieb der Community zu sichern. Ausprägungsformen von Business Communities, wie Contact- oder Projekt-Communities, differenzieren sich nur über ein spezifischeres Anliegen, das Community-Mitglieder mit einer Teilnahme an der Community verbinden.
Zu einem späteren Zeitpunkt dieser Arbeit werden die potentiellen Mehrwerte, welche Nutzer, Unternehmen und Betreiber über eine erfolgreiche Online-Community generieren können, noch eingehender beleuchtet.
Quellen (*):
- Business Communities ; Wissensmanagement ; Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert ; Seite 248
- Business Communities ; Business Communities – Ziel, Kern, Konzept ; Bullinger, Baumann, Fröschle, Mack, Trunzer und Waltert ; Seite 24